Im Hakomi richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nach innen, auf das, was jeweils gerade im Moment geschieht - spontan auftauchende Gefühle, Bilder, Körperempfindungen, Impulse und Gedanken. Nicht das Darüberreden, nicht das Analysieren, sondern das unmittelbare körperliche Erleben steht im Mittelpunkt, begleitet von einer freundlichen, annehmenden und interessierten Haltung. Diese innere Achtsamkeit vertieft das Hakomi durch gezieltes Experimentieren mit bestimmten Worten, Gesten, Haltungen. Dadurch können die persönlichen und normalerweise unbewußten, automatischen Reaktionen auf bestimmte Signale und Situationen bewußt erlebt werden. So erfahren Sie, welche bisher verborgenen Überzeugungen und Einstellungen Ihr Verhalten und Ihre Wahrnehmung lenken und ordnen. Ehemals durchaus sinnvolle und hilfreiche Annahmen können eventuell später, unter anderen Lebensumständen, hinderlich werden. Dann tun oder sagen Sie z.B. wieder und wieder etwas, was Sie eigentlich nicht wollten. Oder Sie kommen ungewollt immer wieder in bestimmte Situationen, die Ihnen unangenehm sind. Hakomi als begleitete Selbsterkundung zeigt Ihnen Wege, solche unbewußten Annahmen zu überprüfen und auch andere Einstellungen zu erproben.
Hakomi ist eine tiefenpsychologische, körperorientierte Psychotherapie. Ihr Begründer, Ron Kurtz, integrierte in diese Arbeit Einflüsse aus ganz unterschiedlichen Bereichen, wie z.B. Systemtheorie, Bioenergetik, Focusing, Rolfing, buddhistische und taoistische Philosophie, und ganz besonders die Feldenkrais-Methode. Erst in Computerwissenschaft und dann in Psychologie ausgebildet, hat er das Hakomi zusammen mit seinen Therapeuten-Teams bis zu seinem Tod kontinuierlich weiterentwickelt, immer interessiert an neuen Erkenntnissen aus Forschung und Praxis. Er war einer der ersten Therapeuten, der die Achtsamkeit aus der buddhistischen Meditation als zentrales Element in die Psychotherapie eingebracht hat.
„Hakomi“ heißt in der Sprache der Hopi-Indianer „Wer bist Du?“.